Ein Blick aus dem Fenster zeigt: die Bäume haben die Blätter abgeworfen, Rauch dringt aus den Schornsteinen und nicht selten hängt eine dicke Wolkendecke am Himmel über uns. Das Thermometer zeigt Temperaturen um den Gefrierpunkt. Der Februar ist da – und mit der kalten Jahreszeit ist man auch anfälliger für Viren jeder Art. Im vergangenen und in diesem Jahr ist leider alles ein wenig komplizierter als sonst. Ja wir reden genau davon: dem Coronavirus. Die Verhaltensregeln, die damit einhergehen, sind uns allen mittlerweile nur zu vertraut. Abstand halten, sich nicht ins Gesicht greifen und Hände waschen gehören auch während bzw. nach dem Einkaufen dazu.
Für viele Menschen ist die Gesamtsituation belastend und bedeutet nicht selten Stress. Eine Umfrage in Österreich hat ergeben, dass etwa 58 Prozent der Österreicher das Einkaufen derzeit als unangenehmer empfinden als vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Besonders junge Menschen und Familien mit Kindern betrifft das stark: Jeweils fast die Hälfte der befragten Gruppen empfindet einkaufen zurzeit als besonders stressig. Auch Online-Shopping kompensiert nicht den gemütlichen Einkaufs-Bummel durch die Stadt mit Freunden, den sich vor allem viele junge Menschen zurückwünschen. Es gibt aber auch positive Entwicklungen: Drei Viertel der in Österreich lebenden Personen wollen künftig mehr regional produzierte Produkte konsumieren. Das ist doch schon mal nicht schlecht. Fast genauso viele wollen in Zukunft verstärkt bei heimischen Unternehmen einkaufen.
Supermärkte und auch kleinere Läden sind natürlich auch stark darauf bedacht, das Infektionsrisiko für Kunden und Personal so gering wie möglich zu halten. Sie reinigen und desinfizieren, weisen auf die Abstandsregeln hin und bieten zum Teil spezielle Einkaufszeiten für Angehörige einer Risikogruppe an. All das soll dafür sorgen, dass sich Kunden und Kundinnen beim Einkaufen möglichst geschützt fühlen. Aber auch abseits der bekannten Vorgaben können einige Verhaltensweisen dazu beitragen, das Infektionsrisiko in Supermärkten bzw. Geschäften zu minimieren.
Safer Shopping
- Eine Einkaufsliste hilft dabei, alles, was man benötigt, rasch zu finden. Wer für die ganze Woche vorplant, muss außerdem nicht so oft in den Supermarkt ausrücken. Mit einem klugen Plan lässt sich vermeiden, dass man ziellos durch den Laden läuft, um die Butter zu holen… oder doch Käse… und vielleicht auch noch Suppenwürfel?
- Was ohnehin zur Alltagshygiene gehört, zählt während der Corona-Pandemie umso mehr: Hände waschen nicht vergessen. Egal ob Einkaufswagen, Kühlschranktür oder Produkte aus dem Regal: Wir fassen beim Einkaufen ständig etwas an – was wohl schon zig Menschen vor uns angefasst haben. Deswegen sollte man sich während des Einkaufs möglichst nicht mit den Fingern ins Gesicht fahren und sich zu Hause gründlich die Hände mit Seife waschen. Auch Einmalhandschuhe schützen hier nur bedingt, denn auch mit diesen sollte man sich nicht ins Gesicht greifen.
- Auch wenn viele Supermärkte und Lebensmittelgeschäfte verstärkt reinigen und desinfizieren, kann man selbst auch dazu beitragen, Kontakte zu vermeiden. Indem man für kleinere Einkäufe etwa seine eigene Einkaufstasche mitbringt (natürlich nur sofern nicht darauf bestanden wird, einen Einkaufswagen zu benutzen).
- Eine weitere Möglichkeit, weniger anzufassen, ist das Bezahlen mit dem Handy. Viele Supermärkte weisen zurzeit darauf hin, Bargeld zu vermeiden und andere Zahlungsmittel zu verwenden. Mit der Bluecode App beispielsweise kann vollkommen kontaktlos bezahlt werden – und das auch bei Beträgen über 50 Euro. Man öffnet einfach die App am Handy und schon erscheint ein blauer Barcode – der Bluecode. Bei jedem Einkauf erscheint ein völlig neuer Code, der exakt vier Minuten gültig ist. Wird der Code mit dem Barcodelesegerät abgescannt, löst er einen direkten Bezahlvorgang vom Bankkonto des zahlenden Kunden aus. Innerhalb weniger Sekunden ist die Rechnung beglichen – und das komplett berührungslos ohne PIN-Eingabe am Bezahlterminal. Wie lange sich Viren auf Bargeld halten und ob davon eine Gefahr ausgeht, ist zwar nicht eindeutig klar. Fakt ist aber, dass Geldscheine auf ihrer Reise um die Welt schon einiges gesehen haben. So schätzt man beispielsweise, dass auf 90 Prozent aller im Umlauf befindlichen Geldscheine Spuren von Kokain zu finden sind. In Deutschland ist auch die Anzahl derer, die beim Einkaufen kontaktlos bezahlen in der Coronakrise stark gestiegen: Waren es im Dezember 2019 noch rund 35 Prozent, haben im März 2020 bereits mehr als die Hälfte das Bargeld in der Börse gelassen. Wo ihr überall mit Bluecode kontaktlos bezahlen könnt, findet ihr hier.
- Ganz grundsätzlich gilt natürlich auch, unverpacktes Obst und Gemüse nicht einfach anzufassen und dann wieder zurückzulegen. Man sollte nur die Lebensmittel in die Hand nehmen, die man am Ende auch kaufen möchte. Fühl- und Riechtests sollte man besser vermeiden. Dass das Coronavirus über Waren übertragen wird ist zwar unwahrscheinlich –unhygienisch ist es aber dennoch.
- Was ganz bestimmt nicht notwendig ist, das sind Hamsterkäufe. In Österreich wie in Deutschland ist die Versorgung gesichert und auch die Lieferketten funktionieren. Zwölf Packungen Nudeln zu kaufen (sofern man sie nicht wirklich brauchen sollte – who knows) ist zudem höchst unsolidarisch, da dann vielleicht der Nächste keine mehr im Regal findet –obwohl eigentlich genug für alle da wären. Und am Ende landet dann auch vieles in der Tonne, da es nicht gegessen werden kann.
- Nach Möglichkeit ist es aber sinnvoll, nicht zu Stoßzeiten einkaufen zu gehen. Wenn man sich die Freiheit nehmen kann, sollte man am besten die Mittagszeit und die Zeit kurz nach Feierabend vermeiden – hier wird man sonst vermutlich die meisten Menschen antreffen. Abstand halten ist somit schwieriger.
- Lange Tratschrunden sollte man beim Einkaufen ebenfalls vermeiden. Auch wenn der Kater der Nachbarin von schräg gegenüber noch so etwas Spannendes angestellt hat – die Gänge in Lebensmittelgeschäften sind meist zu eng, um sich hier ausgedehnt darüber zu unterhalten. Man blockiert damit nicht selten die Wege, was das Abstandhalten auch wieder schwieriger macht.
- Wer seine Besuche im Supermarkt verringern möchte, informiert sich am besten auch darüber, wie man seine Lebensmittel optimal lagern kann. Das bedeutet nicht, dass man sich einen Vorrat anhorten muss (siehe oben), sondern einfach, dass man die gekauften Lebensmittel so lagert, dass sie möglichst lange halten.
All diese Verhaltensweisen können dazu beitragen, das Infektionsrisiko beim Einkaufen zu minimieren. Auch wenn die Gesamtsituation vielen Menschen einiges an Flexibilität abverlangt und zuweilen auch große Schwierigkeiten bedeutet, dürften sich die meisten damit arrangiert haben. Über den Einkauf holen sich viele Menschen auch ein Stückchen Normalität in den Alltag zurück.